Habt ihr schonmal ein Rollstuhlbasketballspiel gesehen?

Schülerartikel über einen Besuch unserer Erasmus-AG bei der Rollstuhl-Basketball-Mannschaft von Hannover United

(Lea K., Friederike H. | beide Klasse 09-1) Wir bis zum 28.01.2024 auch noch nicht. An diesem Tag sind wir, die Schüler*innen der Erasmus-AG, mit einem Teil des Lehrer-Teams nach Hannover in den „Fuchsbau“ gefahren. So nennt die Rollstuhl-Basketball-Mannschaft von Hannover United, die derzeit in der 1. Bundesliga spielt, die Sporthalle, in der die Heimspiele stattfinden. Dort spielten sie gegen die „RSB Thuringia Bulls“, den deutschen Meister des vergangenen Jahres.

Bei unserer Ankunft haben wir erstmal ein paar „Fanartikel“ für das Spiel erhalten, unter anderem war auch eine mit einem Mannschaftsbild bedruckte Pappe dabei, die wir wie eine Ziehharmonika falten sollten. Damit konnten wir dann laut klatschen, lauter als erwartet. In der Sporthalle setzten wir uns an die Plätze am Spielfeldrand unterm Korb, da wir natürlich so viel wie möglich mitbekommen wollten. Vor Spielbeginn konnte man bereits das für Außenstehende komplizierte Aufwärmprogramm der Spieler und Spielerinnen beobachten und das bei einer exzellenten Stimmung durch den Moderator und den DJ, die richtig gute Laune hatten. Die Spieler beider Teams kamen aus allen Teilen der Welt und somit war die Teamsprache „Englisch“, um sich auf dem Feld zu verständigen.

Dann ging das Spiel endlich los. Fast niemand hätte erwartet, wie schnell und rau, zumindest von außen betrachtet, das Ganze zugehen würde. Ernsthaft verletzt hatte sich dennoch niemand. Wir waren verwundert wie viele Spieler mit ihrem Rollstuhl hingefallen und selbstständig, ohne Zuhilfenahme der Beine, wieder aufgestanden sind.

Hannover United ging von Beginn an in Führung, gab diese bis zum Ende des 4. Viertels auch nicht mehr ab und es gelang das Unerwartete: ein haushoher Sieg gegen den Favoriten: Sie gewannen mit 70:54 Punkten gegen die Thuringia Bulls!

Die Spieler bedankten sich persönlich bei jedem Zuschauer für die Unterstützung per Handschlag und bei uns besonders mit einem Augenzwinkern: „Mit uns würden sie immer gewinnen.“

Nach dem Spiel haben auch wir mitgeholfen, den „Fuchsbau“ wieder in eine normale Sporthalle umzubauen. Im Anschluss durften auch wir unser Können unter Beweis stellen und ein paar Körbe werfen, was dem ein oder anderen auch gelungen ist. Als uns dann ein Rollstuhl hingestellt wurde, dachten wir, das könne gar nicht so schwer werden…Naja, wir haben eher selten getroffen. Es war sehr interessant nicht nur zu sehen, sondern auch zu merken, wie schwer das Treffen des Korbes aus einem Rollstuhl wirklich ist. Zu guter Letzt standen uns dann, nachdem sie sich kurz erholen konnten, 3 Spieler von „Hannover United“ für ein Interview für unsere Projektarbeit zur Verfügung: Tobias Hell, Sören Seebold und Alexander Budde. Die Spieler nahmen sich sehr viel Zeit, alles ausführlich zu erklären und gingen sehr offen mit unseren Fragen um. Besonders beeindruckend war für uns z. B. die Info, dass ein Sportrollstuhl individuell gefertigt werden muss, sehr belastbar ist und damit ca. 13.500 € kostet. Schließlich mussten die 3 Profis nach dem harten Spiel zur Physiotherapie aufbrechen und wir traten unsere Heimfahrt an. Wir alle waren und sind uns einig, dass der Ausflug ein voller Erfolg war und nur möglich durch das Engagement unserer Lehrerinnen. Wer weiß, vielleicht können wir künftig öfter bei solchen Spielen dabei sein.

Zum Abschluss noch eine Bitte: Tobias Hell steht in diesem Jahr zur Wahl des Behinderten-Sportler des Jahres in Niedersachsen: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Behindertensportler-des-Jahres-Tobias-Hell,hallonds86004.html

Wir würden uns sehr freuen, wenn dieser sympathische Spieler der deutschen Nationalmannschaft möglichst viele Stimmen bekommt: Unter folgendem Link kann man noch bis zum 06. März für ihn abstimmen : https://www.bsn-ev.de/voting/

Veröffentlicht von KOE, 04.03.2024.

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